Die Pistazienkekse

In meinem letzten Blogpost hatte ich euch mein bislang stets geheim gehaltenes und extrem variables Rezept verraten: Doc.Evas Finest . Weiter geht es in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Heute wird gebacken. Es gibt Crinkle Cookies aus Pistazien - aber lest doch einfach selbst … Die Pasticcini al pistacchio Die Crinkle Cookies Crinkle Cookies Crinkle Cookies oder kurz Crinkles sind köstlich weiche, fudgeartige Kekse , die von einer großzügigen Schicht Puderzucker umhüllt sind. Der Name Crinkle von to crinkle (engl. = knistern oder knittern) bezieht sich vermutlich darauf, wie der Puderzucker beim Backen der Kekse kräuselt oder knackt, wodurch ein wenig vom Teig darunter zum Vorschein kommt. Crinkle Cookies im Anschnitt Die Pasticcini Pasticcini sind ein kurz gebackenes italienisches Gebäck, welches beim Trocknen im Ofen an der Oberfläche knusprig, aber innen weich und saftig bleibt. Sie zählen zu den Italienischen Dolci (deut. = Süßigkeiten). Daher kann man es nicht wirklich als

La Dolce Vita oder das genussreiche Leben



Ja liebe Blogschmökerer und Feinschmecker in Südtirol weiß man Feste zu feiern und im Zentrum steht dabei die kulinarische Vielfalt - ein Genussfestival in Bozen 2015, dem Tor zu den Dolomiten.
Hier ein nach Norden gerichteter Blick ins Etschtal zur Einstimmung.
Am letzten Maiwochenende durfte ich mit Begleitung daran teilhaben und ja, die Reise hatte ich beim Bloggerwettbewerb von Südtiroler Speck in Hamburg mit meinem Rezept Gefüllte Ravioli mit Garnele, Speck, Fenchel, Tomate und Kumquat gewonnen. Alles war perfekt, die Landeshauptstadt Südtirols mit ihrer Bikulturalität und ihrer deutsch- und italienischsprachigen Kultur – hier Esskultur und das milde spätfrühlingshafte Wetter. Wir erlebten eine Aufreihung an Superlativen wie sie beeindruckender nicht hätten sein können. Die malerischen kleinen Gassen waren emsig von Besuchern bevölkert und mit vielfältigen Ständen in Form von Holzhüttchen Südtiroler Hersteller dekoriert. Die Backstube präsentierte sich auf dem Kornplatz, wie passend. Brot- und Backspezialitäten, Vinschgerlen, Schüttelbrot und Apfelstrudel waren die Hauptdarsteller auf diesem Bühnenschauplatz. Der beim Schaubacken entstandene Duft lag als Aromawolke über der Lokation.
Die Winelounge im ehrwürdigen Merkantilmuseum lud zu entspannenden Liveklängen zur Weinprobe. Im kühlen Innenhof ließ es sich entspannt kurz verweilen bevor es weiter ging zum Musterplatz, in diesem Fall zum Speckplatzl.
Dixiemusik lag hier in der Luft, danach weiter ins Palais Campofranco zu den Südtiroler Äpfeln. Um den imposanten Gingkobaum in der Mitte des Gartens gruppierten sich sehr kinderfreundliche Aktionsstände – ein regelrechtes Apfelparadies auf der einen und Milch- und Käseparadies auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Leidenschaft der Bewohner dieser bezaubernden Bergregion den Geschmack der eigefahrenen Ernte zu bewahren findet sich ebenso in Kräuterduft- und Aromapaketen, Salben und Tinkturen, Tees, Honig und Südtiroler Schnäpsen. Sie alle ließen unsere Nasen frohlocken, unsere Gaumen bezaubern und unser Geschmacksrezeptoren tanzen. Zum Mittag tafelten wir fürstlich auf der Terrasse des Restaurants Zur Kaiserkron. Hier einige Tellerimpressionen:

Tartar vom heimischen Pinzgauerrind mit getoastetem Vinschgerbrot, Büffelmozzarella und Sardellen

Rote Beete Kartoffel Gnocchi mit Wirsing-Speck Sautée

Hausgemachte Schlutzkrapfen mit Topfen-Spinat-Füllung und brauner Butter und Graukäse

Milchferkelstelze vom Holzkohleofen mit Kartoffeln auf Wirsing-Speck Gemüse

Sorbetvariationen mit frischen Früchten

Millefeuille von krokanten Orangenhippen gefüllt mit Milchschokoladencreme und Mango
Unser Verdauungs-Tänzchen äh -Spaziergang führte uns hinauf zum Schloss Maretsch. Ein wenig Angst hatte mir das Wort hinauf schon gemacht. Größere Wanderungen sind wirklich nicht Meins, passen ja auch nicht wirklich zu ner Wasserratte wie mir. Nach wirklich nur kurzem Fußmarsch erreichten wir die Beer Craft, ein internationales Craft Beer Meeting.
Natürlich war hier auch die Südtiroler Bierszene mit den Braumanufakturen aus Südtirol vertreten. Und, unter lauschigen Bäumen gab‘s natürlich diverse Sorten Bier und am frühen Abend zur weiteren Stärkung ne zünftige Südtiroler Marende mit allem Drum und Dran, sozusagen mit alles (so sagt bei uns der Dönermann immer)!
Wir beendeten unseren erlebnisreichen Tag in der Salztherme unseres äußerst komfortablen Parkhotel Luna Mondschein.
Lieber etwas Speck auf der Hüfte als Magersucht im Gehirn!
Redensart
Den nächste Tag begannen wir mit Swinging Bubbles, einem Sektfrühstück der Südtiroler Sektproduzenten im bezaubernden Garten des traditionsreichen Parkhotels Laurin mit perlenden Erfrischungen und kulinarischen Leckerbissen – Häppchen und Tröpfchen vom Allerfeinsten.
Räucherlachs mit grünem Spargel
Beef Tartar, Frischkäsecreme, div. Blätterteigpastetchen
zitroniges Kräuterrisotto
Roastbeef mit Kartoffelgratin
Anschließend bezwangen wir gänzlich ohne Anstrengung - ganz in meinem Sinne, s. o., nämlich mit der Rittner Seilbahn, in nur ca. einer Viertelstunde knapp 1000 Höhenmeter und … Almfluidum tat sich auf. Auch hier berauschten die weinbewachsenen Hänge, Kastanienwälder und duftende Wiesen mit lauter summendem Getier unser Sinne - der Blick, einfach unbeschreiblich.
Irgendwie begleitet mich bei dem Gedanken an meinen letzten Besuch in Bozen im Frühjahr vor ca. 35 Jahren immer die Stimme von Gianna Nannini mit ihrer kraftvollen und leicht krächzenden Stimme und ihrem Song Latin Lover aus dem Jahre 1982
bella bimba, bella bimba (ital. = schönes Mädchen)
singt sie da live, denn im Songtext sind diese Worte verborgen.
Lange nichts gegessen? Das sollte sich am Speckplatzl nach unserer Talfahrt gleich ändern. Eine zünftige Südtiroler Speck Marende mit Kaminwurzen, Bergkäse und Schüttelbrot schuf die herbeigesehnte Abhilfe.

Es war eine Reincarnation des Dolce Vita der 1960er – das süße genussreiche Leben. Danke an dieser Stelle an Südtiroler Speck und Barbara R. für dieses traumhafte Wochenende, die äußerst fachkundige, freundliche und freundschaftliche Begleitung und vortreffliche Organisation. Es waren unvergessliche Tage in der sonst für uns nur eher im Winter besuchten Genussregion.
Kein Blogbeitrag ohne Rezept lautet meine rigide Prämisse. Also habe ich mich dem immer wieder auftauchenden Beef Tartar gewidmet – eine wahrliche Renaissance des Geschabten vom Rind und habe ein Cream Tartar kreiert, fleischlos aber ebenso g’schmackig. Mit Kräuterquark hat das mal so garnichts gemeinsam, versucht’s einfach mal.
Cream Tartar
Hier kommt das Rezept:
Cream Tartar von Doc.Eva

Zutaten
125 g           Frischkäse
125 g          Hüttenkäse
1/2 Stck       Zwiebel, fein gehackt
1 Stck          Delikatessgurke, klein, fein gehackt
5 St             Petersilie, fein gehackt
1 Tl             Senf
1 Tl             Kapern, fein gehackt
                   Pfeffer, schwarze aus der Mühle
Meersalz
1 Spr           Zitronensaft
1 Spr           Worcester
1 Spr           Tabasco
                   andere feine frische Kräuter oder Schnittlauchröllchen al gusto

Zubereitung
Alle Zutaten sorgfältig vermengen.

Anrichten
Fertiges Cream Tartar in einem Dressierring auf einem Teller anrichten und mit Kräutern dekorieren. Mit Schüttelbrot anrichten.
Lasst’s euch schmecken!
Cream Tartar
Ach … und übrigens: Spitzenpapierdeckchen sind auch wieder schwer in Mode – noch ne Reinkarnation.