Doc.Evas Finest mit Huhn

In meinem letzten Blogpost war ich ausnahmsweise mal nicht in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Ich begab mich auf die Internationale Tourismus-Börse 2024 in Berlin, die Größte ihrer Art weltweit. Heute gebe ich mein absolut liebstes und bislang stets geheim gehaltenes Gewinnerrezept preis: DOC.EVAS FINEST - aber lest doch einfach selbst … Let`s talk about … Das Gewinnerrezept Wieso eigentlich Gewinnerrezept? Weil diese Art der Zubereitung einfach jeden vom Hocker reißt! So einfach, so vielseitig … so gut! Hiermit kocht man sich ins Herz eines jeden Essers. Oder, wie der Berliner sagen würde: Dit is ne Bank! Heutzutage hört man zu jederweder Gelegenheit: Damit bin ich fein! Fein ist für mich persönlich Teil des Satzes aus Kindheitstagen: Das hast du fein gemacht. Ich bin bei weitem nicht mit allem und jedem fein. Allerdings nutze ich es für meine Lieblingsrezeptur, die ich als DOC.EVAS FINEST bezeichne. Kleiner Ohrwurm gefällig? Gibt's doch gar nicht Der Wolf Die wesentlic

Über Inspiration, Koagulation und die Leidenschaft zu Backen



Zur Fashion Week versammelte sich im Januar 2015 die internationale Modeszene in Berlin. Auf Modemessen, Fashion Shows und zahlreichen Events wurden die neuen Trends und Innovationen der Designer und Labels präsentiert – icke mitten mang.
Mein persönlicher Auftakt war die Fashion Hall. Mitgenommen habe ich: Schottenkaro ist hipp, Schuhchen sollten rot sein – und übrigens, die aktuellen Modells waren nicht mehr nur laufende Knochengerippe. Sie imponierten tatsächlich durch sekundäre Geschlechtsmerkmale!


Meine nächste Station war ein Show Room in der Westcity – QVC lud ein. Vorgestellt wurde die Schmuckkollektion von Désirée Nick, die Modelinie THOM by Thomas Rath und, und deshalb war ich eigentlich werktags in meiner Praxismittagspause vor Ort, Kitchenware von CYNTHIA BARCOMI.
Désirée Nick, Thomas Rath, Cynthia Barcomi, v.l.n.r.
Sagt man im Frühjahr, ein Vogel singt sich die Kehle aus dem Leib, so hat Cynthia sich hier die Seele aus dem Leib gebacken. Man spürt die Liebe und Leidenschaft, mit der sie arbeitet, ein wahrhaft emotionale Tun. Sie war so zauberhaft unprätentiös, so offen, inspirierend und fröhlich. Diese Lust übertrug sich auf die erlesene Gästeschar. Wir probierten süße Cookies, Cakes und Pies, Scones, Brownies und Cupcakes, aber auch herzhafte unterschiedlich belegte Tartelettes.  
Scones

Brownies
Tartelettes

Pie
Und dann war da noch etwas Zeit für ein kleines Interview mit Cynthia. Natürlich stellte ich nicht die gängigen Fragen zum Kaffeerösten, zum Backen, zu ihrem Backformenmarerial (anodisiertes Aluminium), und zum Familien-Berufsmanagement, die ihr nicht schon gestellt wurden!  
Nein, ich fragte MEINE Fragen:
Deutsche Kinder lieben i. d. Regel das Buddeln im Sand und damit auch das „Backen von Sandkuchen“ (ich ganz besonders).

Gab oder gibt es in Amerika ein ähnliches Phänomen?

Ja alles genau so wie in Deutschland.

Hat deine Karriere da ihre Wurzeln?

Nein, die Großmutter und die Mutter waren eher die Auslöser.

Thema Food Pairing: Kartoffelpüree mit Erbsen, Aprikosenmarmelade und Vanilleöl, Mousse au Chocolat mit Dill, Speck und Kaffeeröstzwiebeln.

Was hältst du von diesen verrückten Kombinationen?

Garnichts. Ich liebe es einfach. Beim Backen müssen die Zutaten zueinander passen – keine Experimente von meiner Seite.

Welche verrückten Kombinationen wären für dich bei deinem Backstil denkbar?

Keine, ich liebe traditionelles Backen!

Man sagt: Einen Gentleman erkennt man daran, wenn man sieht wie er isst und hört wie er trinkt.

Welche Tipps kannst du zum Essen von Cupcakes mit üppigen Frostings geben?

Die Deutschen häufen viel zu viel Frosting auf die Cupcakes. Deshalb isst sich das schlecht. Amerikanische Cupcakes essen sich leichter aus der Hand – einfach auspellen und reinbeißen, alle machen das so.

Was hältst du von Kuchengabel, Dessertlöffel oder Dessertmesser und Dessertgabel zum Verzehr von Cupkakes?

In ganz besonderen Fällen könnte man auch mal eine Kuchengabel benutzen.

Danke an dieser Stelle für das freundlich-offene Interview.


So, nun wissen wir mehr! Wissen sollten meine werten Leser allerdings auch inzwischen schon, dass ich weder nachkoche noch nachbacke, wenngleich Cynthia Barcomis Bücher sehr anregend auf mich wirken, oder sagen wir inspirierend.

Conan Doyle wäre übrigens ohne Inspiration auch kein so bekannter Schriftsteller geworden. Und wie es sich so schickt und findet wohnte Sherlock Holmes in seinen Romanen unter der fiktiven Adresse Baker Street 221b. Ja, hurra, und hier ist euer heutiger Ohrwurm: Baker Street (engl. Bäcker Strasse) von Gerry Rafferty

… winding your way down on baker street

lite in your head, and dead on your feet…

Baker Street, Gerry Rafferty
Limettentrifle

Ich für meinen Teil lud meine ja meine Mädelsrunde zu EVA’S TEATIME. Als eine der süßen Dessertkomponenten kam ein Trifle auf den Tisch, hier mein Limettentrifle. Frei nach der Devise: Gesund durch den Winter, Vit C gehört zum Speiseplan. Ob Zitrone oder Limette, die sauren Zitrusfrüchte eignen sich wunderbar für eine gesunde Ernährung.
Limetten (Citrus × latifolia)

Im Original besteht ein englisches Trifle aus mehreren Schichten, Custard, Obst oder Marmelade, Biskuitkuchen und Schlagsahne. Das Wort Trifle kommt vom mittelenglischen trufle, das wiederum vom französischen trufe kommt und so viel bedeutet wie Kleinigkeit oder Nichtigkeit, Lappalien oder Bagatellen. Die Obstkomponente übernimmt bei mir der Limettencurd.

Angesäuselt kommt Kai nach Hause und genehmigt sich noch einen letzten Caipi.

Im Bett fragt er seine Frau:

"Haben Limetten eigentlich Füße?"

"Nein."

"Dann habe ich wohl gerade den Kanarienvogel ausgepresst."

Der Lemoncurd gehört ähnlich wie Marmelade zu den traditionellen englischen Brotaufstrichen. Für den einzigartigen Geschmack des Törtchendesserts empfiehlt es sich definitiv den Curd selbst herzustellen. Gekaufte Curds enthalten oft zusätzliche Konservierungsmittel und Verdickungsmittel. Übersetzt man den englischen Terminus turn into curd so offenbart sich das Geheimnis des Namens: koagulieren, resp. erstarren – genau das passiert mit dem Eier-Butter-Saft-Gemisch unter Zuführen von Wärme … passt. 
So, jenuch jelabert  (berlinisch = genug erzählt), hier kommt das Rezept von meinem Limettentrifle:
Limettentrifle


Limettentrifle von Doc.Eva



Zutaten

Limettencurd

2 Stck          Eier

1 Ta             Zucker

2 Stck          Limetten, Saft

75 g            Butter

1 El             Limettenabrieb

Limettencreme

3 Bl             Gelatine

1 Stck          Limetten, Saft

4 El             Zucker

1 Stck          Limette, hier der Abrieb

100 ml         Schlagsahne

100 ml         Joghurt, griech., 10% Fett

Biscuit

3 Stck          Eier

100 g           Mehl

80 g            Zucker

1/2 Tl          Backpulver

3-4 El          Wasser

Limettenabrieb

Salz



Zubereitung

Limettencurd

Im Wasserbad Eier und Zucker und Limettensaft mit dem Handrührgerät verrühren, Butter und Limettenschale hinzufügen. Über siedendem Wasser 15 Min lang weiter schlagen bis verdickt, abkühlen lassen.

Limettencreme

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Limettensaft mit dem Zucker erwärmen, Limettenschale zugeben. Gelatine in 2 El Limettensaft auflösen. Beides vermischen, Jogurt unterrühren und kalt stellen. Wenn die Creme anfängt zu gelieren, einmal kräftig mit dem Schneebesen durchrühren. Sahne steif schlagen und unterheben.

Biscuit

Eier trennen. Eiweiß mit 30 g Zucker steif schlagen. Eigelb mit restlichem Zucker, Salz, Limettenabrieb und Wasser aufschlagen. Mehl und Backpulver über die Eimasse sieben und mit Eischnee kurz zu einem Teig mischen. Auf ein, mit Backpapier ausgelegtem, Blech ausstreichen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C

10 Min. hellgelb backen.



Anrichten

Kleine Gläschen bereitstellen. Biskuit in Gläschengröße ausstechen. Restlichen Teig anderweitig verwenden. Biscuitteilchen zu unters einlegen. Limettencurd daraufgeben. Limettencreme aufdressieren. Mit Limettencurd dekorieren.

Lasst’s euch schmecken!
Limettentrifle