Die Farbenfrohe

In meinem letzten Blogpost hatte ich von meiner Studienreise nach Kreta mit Enjoy Fruits of Europe berichtet. Weiter geht es heute mal wieder in meiner Berliner Küche unter dem Dach. Knossos, wie ursprünglich angekündigt, steht in 14 Tagen auch noch – mehr oder weniger. Ich koche für euch eine köstliche und farbenfrohe Rote Bete Suppe mit Apfel - aber lest doch einfach selbst … Die Rote Bete Suppe Die Rote Bete Rote Bete (Beta vulgaris) Die Rote Bete (Beta vulgaris) liefert die Vitamine A, C, B und Folsäure. Sie enthält Betain, welches den Risikofaktor Homocystein für Herzkrankheiten senkt, weiterhin Anthocyane, die krebsschützend wirken und Nitrat, das u.a. den Blutdruck senkt. All diese Stoffe machen die Rote Bete zur einem extrem gesunden Nahrungsmittel mit bestechend farbintensiver Optik. Die auffällige rote Farbe beruht auf der hohen Konzentration des Glykosids Betanin aus der Gruppe der Betalaine. Übrigens beide Schreibweisen sind möglich: Rote Bete und Rote Beete ! In de

Scheese Kaake, wat ‘n dat denn?

Wer kennt noch die (Rhabarber) Chaise? Es war ein motorisiertes Dreirad mit Ladefläche, das im Weinbau z.B. in Baden-Württemberg eingesetzt wurde. Die Rhabarber Rhizome wurden allerdings nach und nach durch Weinstöcke ersetzt und der Unimog verdrängte die Chaise bei der Weinlese.
Nee, diese Scheese ist wohl nicht gemeint. Dann gibt’s da noch das Scheeselong, (franz. = Chaiselongue) für Sofa. Ein Wort, das unter dem Einfluss der Hugenotten nach Berlin, resp. Preußen gefunden hat – ähnlich wie Budike (franz. = Boutique) für Ladengeschäft, Kinkerlitzchen (franz. = quincailleries) für Kleinkram und Klamauk (franz. = clameur) für blödsinniger Radau. Das passt hier auch nicht wirklich.

Scheesekaake ist die absolute Verhohnepiepelung des Wortes Cheesecake, gehört in „Das Perfekte Dinner“ bei VOX. Ein TV Format, was seinen Ursprung in Großbritannien als „Come Dine with Me“ hat. In über 30 Ländern weltweit wird diese Vorabendsendung seit 2005 produziert. Als ich 2007 meine Mitstreiter überzeugen konnte ging’s ja wirklich noch ums Essen und Gastgeben. Ich erinnere mich wirklich noch sehr gerne daran und einen (Koch)Freund fürs Leben habe ich mit M. auch gefunden. Da ich die Erste am Montag war, wurden die restlichen Teilnehmer aufgefordert zu mutmaßen was es denn mit Eva und einem Spanischen Abend nun so auf sich haben könnte, zu komisch: …mit nem Spanier verheiratet oder  …ausgewandert und …Eva ist kein gängiger moderner Name (also eher älter). Mein Menü und Tisch von damals:

 Primer plato
Langostinos al horno
Vorspeise
Garnelen aus dem Ofen / selbst gebackenes Pan / Gazpacho Shooter
Plato principal
Escaldums de capón
Hauptgericht
Geschmorter Kapaun
Postre
Greixonera de brossat
Nachspeise
Käsekuchen / Cortado-Parfait / Praliné de chocolate

"Es gibt drei Dinge im Leben, die unerträglich sind: Kalter Kaffee, lauwarmer Champagner und eine überreizte Frau." 
George Orson Welles (1915-1985), Kopfkino erlaubt.

Heute hat man nicht zwangsläufig immer den Eindruck dass es noch ums Kochen geht. Dass nicht jeder Deutsche, oder in Deutschland Lebende, die Nomenklatur der französischen Kochbegriffe aus dem Effeff daher sagen kann is wohl klar wie Kloßbrühe, also eher nicht. 


Wenn man denn aber original New York Cheesecake zum Nachtisch zu servieren gedenkt, sollte man sich das Wort schon mal angehört haben. 36 mal Scheesekaake in 45 Minuten waren einfach „der Börner“ (O-Ton Frau superreich G.).
Nun, Süßes zu schnabulieren ist geschlechtsunabhängig. Nachtisch geht immer. Dessert kommt von desservier, franz. = (den Tisch) abräumen. Wer sich in der Renaissance Zucker leisten konnte, konnte auch Nachtisch servieren und hatte damit ein sehr hohes Ansehen. Zucker war sauteuer. Schon im antiken Griechenland gab es eine Art Käsekuchen. Geschmacklich hatte er aber mit dem Heutigen nichts zu tun. Der Deutsche isst Kuchen vorzugsweise am Nachmittag zum Kaffee. Anders der Amerikaner, er genießt seinen New York Cheesecake lieber als Nachtisch. Im Original wird er auf einem Krümelboden aus einem Butterkeks-Butter-Mix gebacken – und wichtig: Niemals das Eiklar aufschlagen! Die Konsistenz soll schön cremig und kompakt sein. Geschlagenes Eiweiß hat in einem Cheesecake nichts zu suchen! In den USA gibt es übrigens keinen Quark – stattdessen wird Frischkäse, saure Sahne, Ricotta oder ganz glatt gerührter Cottage Cheese verwendet.  Der Begriff Keks wurde tatsächlich als Übersetzung aus dem Englischen cakes für Kuchen, (Mz.) übernommen. 1911 hat Bahlsen das Wort erstmals in seiner eingedeutschten Form für sein Produkt verwendete.
Manchmal gönn‘ ich mir den New York Cheesecake bei My Cheesecake  oder wenn man mal in New York ist, den von der New York’s Cheesecake Factory. 


Ich habe meinen mit Sauerkirschen veredelt. Kirschen rot, Spargel tot, sagt eine alte fränkische Bauernregel – was für ein perfektes Timing. Die Sauerkirsche kurbelt den Stoffwechsel an sie hat den gleichen Fruchtzuckergehalt wie die Süßen, doch wesentlich mehr reinigende Pflanzensäuren. Für mich die gelungene Mischung aus süßer Cremigkeit und säuerlichem Biss.


Hier nun die Rezeptur:
Cheesecake mit Kirschen von Doc.Eva

Zutaten
180 g                    Chocolate Cookies
100 g                    Butter
5 Stck                    Eier
120 g                    Zucker
400 g                    Frischkäse
200 g                    Schmand
60 g                      Speisestärke
2 El                       Zitronensaft
500 g                    Kirschen aus dem Glas
2 Pck                    Tortenguss, roter, zum Kochen

Zubereitung
Kirschen in einem Sieb abtropfen lassen. Für den Boden die Kekse in einer Gefriertüte und mit einem Nudelholz fein zerbröseln. Butter schmelzen und mit den Kekskrümeln vermengen. Die Masse auf den Boden einer Springform geben und gleichmäßig andrücken.
Ofen auf 160° C Umluft vorheizen. Die ganzen Eier mit Frischkäse, Schmand, Zitronensaft und Speisestärke mischen. 1/3 der Kirschen mittig auf dem Boden verteilen. Die Frischkäsemasse darauf geben und gleichmäßig verteilen.
Den Kuchen auf unterster Schiene ca. 60 Min. backen. Mindestens 2 Std. auskühlen und rasten lassen, er braucht die Zeit um richtig fest zu werden.
Die restlichen Kirschen auf dem Kuchen verteilen und mit dem, nach Packungsanweisung hergestellten, Tortenguss übergießen. Gut durchkühlen lassen.

Anrichten
Den Kuchen vierteln und je in 3 gleichmäßige Stücke teilen, sodass 12 schöne Stücke entstehen.


Lasst‘s euch schmecken?
Für  Diandra von Baking Avenue zum Blogevent: Cheesecake in der Avenue